sozialkompetenz bei schülern

Eine Sonderauswertung der PISA-Studie zeigt: Schüler sind im internationalen Vergleich sehr gut in der Teamarbeit. Diese soziale Kompetenz ist vor allem sehr wichtig für ihr späteres Berufsleben. Denn in sehr vielen Berufen gilt es, täglich zusammenzuarbeiten und aufkommende Probleme gemeinsam zu lösen. Soft-Skills sind daher eine wichtige Voraussetzung bei der Einstellung sowie um erfolgreich im Beruf zu sein.




Im Zuge dieser Studie sollten die Schüler am Computer eine Aufgabe in Zusammenarbeit mit virtuellen Partnern, sogenannten Avataren, lösen. Eine Gruppe musste beispielsweise ein Ziel für einen Schulausflug finden und dazu die jeweiligen Vor- und Nachteile ermitteln. Eine andere Gruppe hatte das Ziel, ein Missverständnis zu klären.

Platz 12 für deutsche Neuntklässler

Mit dem Ergebnis dieser Sonderauswertung (525 Punkten) liegen deutsche Schüler auf Platz 12 und damit über dem OECD -Durchschnitt von 500 Punkten, gefolgt von Schülern aus Großbritannien, den USA und den Niederlanden. Singapur, Japan und Finnland führen die Rangliste an. Dabei hat Japan mit 552 Punkten einen großen Vorsprung zu Deutschland. Unter dem OECD-Durchschnitt liegen Frankreich und Italien.

Auffällig ist, dass mehr als ein Achtel, genauer gesagt 13 %, aller deutschen untersuchten Schüler die höchste Kompetenzstufe beim Problemlösen im Team erzielte. Das sind 5 % mehr als im OECD-Durchschnitt (8 %).

Nichtsdestotrotz können 21 % der Schüler in Deutschland nur einfache Aufgaben bewältigen, bei denen die Zusammenarbeit nicht kompliziert ist. Daher gibt es noch viel Nachholbedarf. Laut der PISA-Studie ist dies Teamkompetenz höher, wenn im Unterricht, zum Beispiel in Form von Gruppenexperimenten in den Naturwissenschaften oder im Sportunterricht, Gruppenaktivitäten eingesetzt werden.

Sozialkompetenz besser als individuelle Kompetenzen

Die 1.900 deutschen von weltweit 125.000 untersuchten Schülern, die aus 52 Ländern kommen, erzielten bei der sozialen Kompetenz „Teamfähigkeit“ bessere Ergebnisse als bei den Fachbereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Dies trifft auf nahezu alle teilnehmenden Länder zu. Mädchen schnitten besser ab als Jungen.

Des Weiteren hatte die Herkunft der Schüler einen deutlich geringeren Einfluss auf die Ergebnisse als es bei den Fachbereichen der Fall war. Einheimische Schüler erzielten bessere Leistungen im Team, wenn sie in einer heterogenen Klasse, zum Beispiel in einer Klasse mit einem hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund, sind.

sozialkompetenz immer wichtiger in der schuleFerner verdeutlichen die Ergebnisse, dass es kaum Einflüsse auf die Teamleistung zwischen sozial schwächeren oder begünstigten Schülern gibt. Dies verdeutlicht auch die Auswertung des Landes China: Chinesische Schüler schnitten in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen zwar sehr gut ab, was die Teamfähigkeit betrifft lagen sie jedoch lediglich im Mittelfeld.

Förderung der Sozialkompetenzen

Schüler erlernen ihre Sozialkompetenzen nicht nur in der Schule, sondern auch in der Freizeit wie beispielsweise durch die aktive Mitgliedschaft in einem Sportverein. Überdies beeinflusst die Computernutzung die Teamfähigkeit in Abhängigkeit von der Nutzungsart negativ wie auch positiv. Schüler, die Videospiele spielen, schnitten bei der Lösung der Probleme im Team etwas schlechter ab als Schüler, die außerhalb der Schule keine Videospiele spielen. Im Gegenzug dazu erreichten Schüler, die das Internet oder soziale Netzwerke auch außerhalb der Schule nutzen, etwas bessere Ergebnisse. Sollte ein Schüler Nachhilfebedarf in Mathematik oder Deutsch haben, empfehlen sich zur Förderung der Teamfähigkeit auch kleine Lerngruppen. In diesen diskutieren und lösen die Schüler Aufgaben teils in der Gruppe teils in Stillarbeit.